Lohnt sich eine Solaranlage im Winter?

Im Winter ist die Sonneneinstrahlung nicht so intensiv wie im Sommer, weshalb sich viele zurecht fragen, ob sich eine Solaranlage lohnt. Abhängig von Typ der Anlage ist es durchaus möglich, bei einer geringen Sonneneinstrahlung Energie zu produzieren. Hier muss vorab unterschieden werden, ob es sich um eine Photovoltaik-Anlage handelt, die Strom oder um eine Solar-Anlage, die thermische Energie produziert. Photovoltaik-Anlagen können problemlos mit weniger Sonne Strom produzieren. Thermische Anlagen bringen ebenfalls noch eine Leistung, die jedoch im Winter geringer ausfallen kann. Solar-Anlagen werden jedoch immer seltener installiert, da Photovoltaik viel flexibler eingesetzt werden kann.


Solaranlage im Winter

Hitze als Nachteil bei Photovoltaik

Mehr Sonne bringt mehr Strom, stimmt nur bedingt. Ein Grund, warum Solaranlagen im Sommer mehr Strom produzieren, ist der Umstand, dass es zu dieser Jahreszeit auch länger hell ist. Das Stromplus resultiert daher nur aus der längeren Tageszeit. Ein Faktor, der jedoch häufig unterschätzt wird, ist, dass viel Sonne auch viel Hitze bedeutet und sich diese nachteilig auf die Photovoltaik-Anlagen auswirken kann.

Ab einer Temperatur von mehr als 25°C sinkt die Leistung eines Photovoltaik-Moduls etwa um 0,4%. An Hitzetagen übersteigt die Temperatur diesen Wert rasch um mehr als 10°C übersteigen kann, kommt in Summe oft ein hoher Verlust heraus. Immer heißer werdende Sommer können daher ein Nachteil für Photovoltaik-Anlagen sein.

Wie hoch der Verlust ist, ist immer abhängig von der jeweiligen Art des Moduls. Es hat sich allerdings gezeigt, dass Photovoltaik-Anlagen im Winter in einer vergleichbaren Zeit sogar etwas mehr Strom produzieren als eine Anlage im Sommer, wenn es 35°C oder mehr hat.

Den optimalen Wirkungsgrad haben Photovoltaik-Anlagen im Frühjahr und im Herbst.


Leistungsminderung durch Schnee

Schnee kann die Leistung der Solaranlage mindern. Der Grund dafür ist primär, dass an Tagen, an denen Schnee fällt, auch die Lichtverhältnisse schlechter sind und dadurch auch die Anlage weniger Strom erzeugt. Dies ist auch der Fall, wenn sich bei anhaltendem Schneefall eine Schneeschicht auf den Modulen bildet.

Allerdings kommt es selten vor, dass wirklich lange Zeit Schnee auf den Modulen liegt, weshalb es auch nicht notwendig ist, sie von Schnee zu befreien. In der Regel schmilzt der Schnee nach einigen Tagen bereits wieder und die Anlage bringt die übliche Leistung. Das Gleiche gilt auch für Staub oder andere Verschmutzungen. Sie können die Leistung ebenfalls mindern, in der Regel sorgt aber der nächste Regen wieder für eine optimale Leistung der Module.

Wer jetzt tatsächlich jede Wattstunde an Ertrag haben will, kann sich die Mühe machen, die Module regelmäßig zu reinigen. Allerdings gilt es hier auch abzuwägen, ob es das Risiko wert ist, in einer Höhe zu arbeiten, die eine Gefahr sein kann.

Solaranlagen auch im Winter wirtschaftlich

Einbußen gibt es zu jeder Jahreszeit, die mit Extremen verbunden ist. Im Sommer reduziert die Hitze den Wirkungsgrad, während im Winter die Sonne kürzer scheint. Der Vorteil ist jedoch, auf lange Sicht gesehen, ist die Solaranlage trotz kleinerer Einbußen wirtschaftlich.

Regional gibt es ebenfalls kleinere Schwankungen bei der Wirtschaftlichkeit, die auf die Anzahl der Sonnenstunden zurückzuführen ist, jedoch lässt sich in allen Regionen von Deutschland eine Solaranlage wirtschaftlich betreiben, weshalb sich eine Investition immer lohnt.